Wednesday, October 31, 2007

Verlaengertes Wochenende mit Narmada Bachao Andolan

Meine Freundin Maria war aufgrund ihrer kleinen Forschungsarbeit ueber Aktivismus schon seit laengerem mit der NGO Narmada Bachao Andolan in Kontakt und wurde schliesslich fuer ein Treffen von Sonntag bis Dienstag in Madhya Pradesh (14 Busstunden von Pune entfernt) eingeladen wohin ich sie begleitet habe.
NBA wurde von der international bekanntesten indischen Aktivistin Medha Patkar gegruendet. Ihre selbst gestellte Aufgabe ist, gegen enorme Dammbauten im Narmada Tal vorzugehen. Die Daemme, die in den 90ern unter dem Vorwand der Bewaesserung, Hochwasserschutz und Energiegewinnung gebaut wurden, zwangen hundertausende von Menschen ihre ueberschwemmten Doerfer zu verlassen. Ersatz der Regierung hat in den wenigsten Faellen funktioniert und so sind noch immer Massen ohne Land und Wohnsitz.
Maria und ich verbrachten also zwei Tage in einem kleinen Dorf mit um die zwanzig Aktivisten, darunter Medha Patkar hoechstpersoenlich, und einigen Dorfbewohnern aus den umliegenden Doerfern. Der Grossteil der Besprechungen war in Hindi, aber man uebersetzte uns die wichtigsten Dinge, Maria hielt Interviews mit den Aktivisten und wir genossen laendliches Catering, Zeit zum Lesen und eine Nacht in einem Bauernhaus. Die Abwechslung mit Erwachsenen zu sprechen, die nicht unsere Lehrer sind, war sehr willkommen. Obwohl die NBA den Kampf gegen die Daemme schon verloren hat, denn die Daemme wurden gebaut, geben sie nicht auf, gruenden Schulen, rufen ihre Slogans und singen Lieder ueber die Macht des Volkes.
Mir haben die Ruhe des Dorfes und die aeusserst warme und lehrreiche Atmosphaere ziemlich gut getan, sowie ein gewisses neues Vertrauen in das Arbeiten von NGOs und Aktivisten und eine erneute Versicherung der Notwendigkeit der gleichen gegeben.

Tuesday, October 09, 2007

Tage in Pune

Letzten Samstag war Pune endlich einmal etwas Besonderes. Vom Schulbus nach Pune wurde ich von Nick, der am Vormittag seinen endgültigen Führerschein ausgestellt bekommen hatte, mit dem Motorrad abgeholt. Wir sind durch Pune bis hinaus in ein kleines Dörfchen in mitten von Hochhäusern und Hotels am Rande der Stadt gefahren und ich muss sagen so ein Motorrad hats in sich. Die Strasse ist plötzlich da und nicht hinter schmutzigem Glas (was nicht heisst, dass sie weniger schmutzig ist) oder undurchsichtigem Rickshaw-Plastik.
Als ich wieder abgesetzt wurde, hatte ich eigentlich vor mit Katja den Parvati Tempel zu besuchen, doch wir sind in einen Friedensmarsch für Myanmar, organisiert von den myanmarischen Mönchen in der Pune University, hineingelaufen und haben uns angeschlossen. Sehr stimmungsvoll mit Kerzen und im Sonnenuntergang, die Anzahl der teilnehmer war allerdings nicht überwältigend. Am nächsten Tag waren Katja und ich als die Internationale Unterstützung für Myanmar in der Zeitung.
Nach ein paar Einkäufen und dem Besuch bei einem typischen Stoffhändler und Schneider, schloss ich mich einer Gruppe aus drei Lehrern und zwei Schülern an und besuchte ein indisches klassisches Konzert, das um halb zehn Nachts begann und (für uns) um drei in der Früh endete. Die verschiedenen Künstler waren Tabla, Sitar und Hindustani Vocals Meister und eine Meisterin.
Ich habe erstaunlich wenig zu tun, da diese Zeit des Jahres fuer Second-years normalerweise die stressvollste überhaupt ist. Ich dagegen langweile mich geradezu. Dafür kommen mich aber meine Eltern in einer guten Woche besuchen, worauf ich mich natürlich sehr freue. Nicht nur auf die Bücher und das Essen.